AKANGATIDE
NATURAL WOOD BRUSHES - getestet von tom schäfer für Sticks
Neben der Vielzahl der erhältlichen Wire- (Draht-) Nylon-Brushes nehmen die Akangatide „Ethno“ Natural Wood Brushes eine absolute Sonderrolle ein. Die handgefertigten „Besen“ erinnern ein bisschen an Knecht Ruprechts Equipment, was der Intention in professioneller Hinsicht und Praxis- bezogenheit aber keinerlei Abbruch tut. Denn die von Christian Bourdon erfundenen Sticks bieten eine echte Alternative in Sachen Optik, Feel und Sound-Gestaltung.
So präsentieren sich dem Auge nicht nur mit Farbstrukturen interessant designte Griffteile, auch die Art der Brushes zeigt einmal ganz neue Facetten. Anstelle industriegefertigter „Besenteile“ greift man hier auf reine Naturprodukte zurück, die mit langgewachsenen, verholzten Gras- und / oder Strauchstängeln deutlich unterschiedliche Qualitäten in Richtung Klangerzeugung aufweisen und dabei auf solch schillernde Namen wie Nguima, Lendi, Nzambo oder Kuandy hören. Die in der Soertierung zwischen gräsern-fein und holzig-borstig recht unterschiedlichen Brushes sorgen für die verschiedenartigsten Sounds auf Toms, Cymbals oder auch Naturtrommeln.
Ueber den Vertrieb der DDRUM AG sind fünf Modelle erhältlich, die in der Tat ihre besonderen Qualitäten durch die Signature-Formate definieren: Will Calhoun, Jim Chapin, Dom Famularo, Paco Sery und Christian Bourdon selbst haben ihre Handschrift insofern hinterlassen, als dass die Modelle verschiedene Längen, Dicken und Arten der Brushes-Bestückung aufweisen. Kräftigster Vertreter ist das „Will Calhoun“ Rock-Modell mit 40 cm Länge und etwa 18 mm Durchmesser. Die gebündelten und mittelfeinen (etwa 1,5 mm) Holzstängel werden durch verschiebbare Gummi-ringe in Rod-ähnlicher, runder Formation gehalten. Wesentlich feiner und auch leichter ist das Jazzrock-Modell „Dom Famularo“ mit feineren verholzten Gräsern. Die Versionen „Paco Sery“ - Afrojazz sowie „Christian Bourdon“ - All-Style zeigen mit borstigen Hölzern eine etwas gröbere Struktur, bei insgesamt sehr leichten und ausgewogenen Brushes. Auch das „Jim Chapin“ Jazz- Modell zeigt feine Brushes, die allerdings nicht rund gebündelt sind, sondern mit Hilfe einer Gummimanschette zu einem flachen Fächer geformt werden.
Grundsätzlich bieten die Akangatide Brushes eine gute Handarbeit, wobei die mit bedruckten Tüchern umwickelten Handgriffe sehr angenehm weich und schweißabsorbierend in der Hand liegen. Je nach Modell können so schöne filigrane Sounds auf Cymbals und Toms erzeugt werden, und auch das Spielgefühl dieser leichten Natur-Brushes leistet einen guten Beitrag zum Wohl-befinden. Natürlich sind diese Natur-Formate empfindlicher als Nylon-Brushes, und so manche Gräser werden bei all zu grober Handhabung auch brechen. Das muss man einkalkulieren, wenn man einen Naturbesen spielen möchte, der sich grundsätzlich von anderen Formaten abhebt und dafür eine gewisse unikate Note mitbringt. Auf jeden Fall sind sie ihren Preis wert und machen tolle perkussive Sounds!