Mythen und Legenden ranken sich um die Ludwig Supraphonic Snaredrums wie um kaum ein zweites Instrument der Drum History. Doch was ist eigentlich eine „Supraphonic“-Snaredrum? Und wenn ja, wie viele? Und wie klingen diese denn eigentlich? Was sind die Unterschiede?
Um dem Ganzen auf den Grund zu gehen, haben wir 2015 in Kooperation mit Fentex Percussion, dem Ludwig-Vertrieb von BeNeLux und Deutschland, einen großen „Supraphonic“-Vergleichstest im Kölner Gotteswegstudio A durchgeführt. Entschieden haben wir uns für die derzeit erhältlichen 14 × 6,5″ „Supraphonic“-Snaredrums mit klassischen „Imperial Lugs“, mit konventionellen und gehämmerten Kesseln aus Aluminium, Stahl und Bronze, dazu die „Black Beauty“-Versionen mit schwarz vernickelter Oberfläche und als „Chrome over Brass“-Version.
Zum Test in STICKS 12:2015 gibt es hier die Videos der Ludwig „Supraphonic“-Modelle in einzelnen Clips (jeweils mit „Close Mic“- und „Ambient Sound“-Version plus Drumset-Groove). So hat man die Gelegenheit, die unter immer gleichen Bedingungen (Ausstattung, Tuning Range, Raum, Mikrofonierung) aufgenommenen Snaredrums klanglich miteinander in verschiedenen Kombinationen zu vergleichen, die man sich individuell zusammenstellen kann, so z. B. eine LM417 Black Beauty nach einer LB402B Chrome over Brass, oder eine LB522K mit gehämmertem Bronze-Kessel im Vergleich zu einer LM402K mit gehämmertem Aluminium-Kessel.
Eine solche P71 liegt heute auf meiner Werkbank und wartet auf eine Überholung. Gemäß der auf dem blue/olive Badge eingeschlagenen Seriennummer ist die Trommel auf die Produktionsjahre 1978/79 zu datieren. Insgesamt macht die Snaredrum für ihr Alter einen sehr ordentlichen Eindruck. Die Verchromung trägt nicht zu viele der berühmt berüchtigten Pickel, Kessel und Spannreifen können mit einer Abweichung von einem bis zwei Millimeter als rund bezeichnet werden, und alle Spannschrauben lassen sich wunderbar drehen. Einzig der Strainer-Mechanismus ist, im Vergleich zu anderen Trommeln, die schon über meinen Tisch gewandert sind, etwas schwergängig. Dies kann durch Schmutz und/oder nicht geeignetes Öl, das mit der Zeit etwas verharzte, hervorgerufen worden sein. Da ich für diese Supersensitive eh eine komplette Aufarbeitung vorgesehen hatte, zerlege ich die Trommel in Ihre Einzelteile.
Da der deutsche Ottonormalhaushalt meist nicht mit den für die amerikanischen Trommeln benötigten Zollwerkzeugen ausgestattet ist, müssen die größeren Schlüsselweiten mit metrischen Werkzeugen ersetzt werden. Jedoch sollte bei der Verwendung – die metrischen Schlüssel sind umrechnungsbedingt etwas größer – mit Vorsicht gearbeitet werden, um einer Beschädigung der Schrauben und Muttern vorzubeugen. Für den Innensechskant mit der Schlüsselweite 1/16“ gibt es leider keine Alternative.
Zuerst wird der Teppich abgebaut. Dafür werden die beiden Rändelmuttern zur Einstellung der Teppichspannung an den Schlitten im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag eingedreht. Die Enden des Teppichs sind frei und lassen sich durch die Aussparungen im Spannreifen ausziehen. Danach können die Felle abgenommen werden. Die Befestigungsschrauben des Schutzbügels sind jetzt frei zugänglich und können mit Hilfe des 1/16“ Inbusschlüssels gelockert werden. Anschließend muss der Bügel nur noch abgezogen werden. Diese Schräubchen sitzen, wenn überhaupt noch vorhanden, oft fest, deswegen sprühe ich sie vorab schon mit WD40 o.ä. ein. Der Bügel musste wohl schon einen oder mehrere Schläge wegstecken, da die Verformung aber nicht allzu stark ist, biege ich ihn per Hand wieder zurecht.
Alles sauber? Dann kann montiert werden.
Das passiert natürlich in umgekehrter Reihenfolge. Die
Befestigungsschrauben haben etwas Spiel, daher ist es, um einen exakten
Einbau zu gewährleisten, ratsam, die Position des Strainers an beiden
Enden mit einem Lineal oder Tiefenmaß zu überprüfen. Beim
Zusammenstecken der Hebelgestänge muss nur darauf geachtet werden, dass
beim Einstecken der Welle beide Seiten in eine Richtung zeigen. Der
Mitnehmer, an den der untere Teil der senkrechten Verbindungsstange
angeschraubt wird, ist aus Kunststoff gefertigt. Hier bitte nur
vorsichtig anziehen. Am exzentrisch gelagerten Schraubenkopf wird
eingestellt, wie fest der Teppich am Fell anliegen soll. Das
funktioniert natürlich nur mit Fell, deshalb fixiere ich zunächst auf
beiden Seiten in der maximalen Länge.
Ein Wort zu den Fellen: Für die Resonanzseite der Trommel empfehle ich Felle der Firma Remo. Evans Felle besitzen scheinbar einen höheren Fellkragen, wodurch sich das Material am Kragen beim ersten Aufspannen des Fells weiter zu dehnen scheint, als das bei den Remos der Fall ist. Dies hat zur Folge, dass der Spannreifen beim Anziehen der Stimmschrauben relativ weit über den Trommelrand rutscht und die Aussparungen, durch die der Teppich geführt wird, sehr eng werden. Dadurch liegen bei abgespanntem Teppich die Drähte des Teppichs links und rechts auf den Spannreifen auf, während die Teppichmitte gegen das Fell gedrückt wird und ein unerwünschtes Rascheln beim Anschlagen der Trommel verursacht.
Wer diesen Artikel bis hier her gelesen
hat, selbst aber gar keine Ludwig Supersensitive mit P70/71 besitzt,
kann sich freuen, denn auf dem Gebrauchtmarkt ist die Trommel recht
leicht zu finden. Die Preisspanne beginnt bei abgerockten und evtl.
verbastelten Trommeln bei ca. 300,- und reicht für makellose Snares im
Originalzustand bis zu 650,- Euro und höher (Stand 01/2017). Außerdem
sind noch alle Ersatzteile auf dem Markt erhältlich.
Die amerikanische Firma Ludwig wurde 1909 von den Brüdern Theobald Ludwig (1888–1918) und William F. Ludwig (1879–1973) gegründet, deren Familie 1887 aus Deutschland nach Chicago ausgewandert war. Zunächst betrieben sie das Unternehmen gemeinsam unter dem Namen Ludwig & Ludwig. Ihre erste Neuentwicklung war ein verbessertes Pedal für die Große Trommel. Mit diesem war es möglich, schneller zu spielen ohne Einbußen bei der Lautstärke zu haben. Es folgte die Entwicklung einer Pauke, die 1916 abgeschlossen wurde. In den 1920er Jahren erweiterte Ludwig & Ludwig die Produktpalette um Banjos, machte dabei allerdings Verluste, was in der Weltwirtschaftskrise dazu führte, dass das Unternehmen von C. G. Conn übernommen wurde. William F. Ludwig führte das Geschäft im Auftrag von Conn bis 1936 weiter, bevor er sich entschied, ein eigenes Unternehmen zu gründen.
1966 wurde das Geschäft durch die Übernahme der Musser Marimba Company ausgeweitet. Musser stellte Schlaginstrumente wie Vibraphone, Marimbaphone und Röhrenglocken her. Damit deckte Ludwig die komplette Palette im Bereich der Schlaginstrumente ab.
In den 1960er- und 1970er-Jahren war Ludwig die weltmarktführende
Schlagzeugfirma. Für seine Verdienste um Ludwig erhielt Ringo Starr
bereits 1964 von dem Unternehmen eine spezielle Snare.
Bis Ende der 1960er-Jahre montierte Ludwig eine leicht gebogene Rosette auf der Bass Drum. Wegen der Form wird diese als sogenannte „Bananentomhalterung“ bezeichnet. Der Dorn, auf den das Hängetom gesteckt und befestigt wurde, konnte auf der Bass Drum durch diese Konstruktionen nach links oder rechts geschoben und positioniert werden (engl. „Rail Consolette“).
Ab Ende der 1960er-Jahre wechselte Ludwig zu einem neuen
Tomhaltesystem, das zum heutigen Standard gehört und unter anderem von
Tama verwendet wird. Dieses war nun mittig angebracht. Ein Grund hierfür
war die zunehmende Verwendung von zwei Hängetoms. Hierbei wurde nun ein
langes Rohr in der Bass Drum versenkt, was jetzt eine gute
Höhenverstellung ermöglichte, auf dem die geriffelten Dorne für die
Tomaufnahmen befestigt sind. Diese sind unkompliziert in beinahe alle
Richtungen verstellbar.
Snares von Ludwig sind bis heute legendär. Hier sind die Black Beauty, Super Sensitiv oder Supraphonic zu nennen. Die Supraphonic unterscheidet sich durch die bei der Super Sensitiv
angebrachte Parallelabhebung von dieser. Durch die Parallelabhebung
entsteht allerdings auch ein deutlicher Klangunterschied. Die Super Sensitiv wurde hauptsächlich in den 1960er-Jahren verwendet, während die Supraphonic von vielen Rock- und Hard-Rock-Schlagzeugern verwendet wird/wurde, wie beispielsweise von John Bonham (Led Zeppelin), Ian Paice, Ginger Baker, Carl Palmer und Steve Gadd.
Diese gibt es in den Maßen 14"×5 und 14"×6,5". Letztere setzte sich im
Hard-Rock-Bereich durch, da sie im Gegensatz zur 5" durchsetzungsfähiger
ist.
In den 1980er-Jahren wurde die Ludwig Coliseum viel verwendet. Dies ist eine Holzsnare in den Maßen 14"×8". Sie gab in vielen Produktionen den typischen 1980er-Snare-Sound.
Schon seit vielen Jahren gibt es einen ungebrochenen Hype um Vintage
Drums. Offenbar besitzen alte Trommeln, vor allem von den Herstellern
Ludwig, Gretsch, Slingerland, Rogers, Sonor und Camco, eine gewisse
Aura, die die offenkundigen Vorteile der neuzeitlichen Schlagzeuge wie
Fertigungsqualität und Hardware-Technologie in den Schatten stellt. Aus
diesem Grund gibt es eine mittlerweile beachtliche Anzahl an Trommlern,
die (fast) ausschließlich Vintage Drums spielen. Wir haben uns für
diesen Artikel sechs verschiedene Modelle aus dem Zeitraum der
Vierziger- bis Siebzigerjahre zur Brust genommen.
Viel Spaß dabei.
Der Begriff "Vintage" wurde ursprünglich im Zusammenhang mit alten Weinen verwendet und bedeutet "erlesen", "klassisch" oder "altehrwürdig". Mittlerweile begegnet einem das Wort in allen möglichen Bereichen, vor allem im Bereich der Musikinstrumente. Nun ist es aber nicht so, dass jedes alte Drumset automatisch das Etikett "Vintage" verdient. Es gilt nur für Hersteller, die erstens hochwertige Instrumente gefertigt haben und zweitens in enger Verbindung mit der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts stehen, wie unter Gitarren beispielsweise die Fender Stratocaster oder Gibson Les Paul.
Zu den bekanntesten Herstellern von Vintage Drums zählen – Ringo sei Dank – in erster Linie die amerikanische Firma Ludwig sowie weitere US-Hersteller wie Rogers und Slingerland und die vor allem in Jazz-Kreisen sehr geschätzten Gretsch Drums. Aber auch europäische Firmen wie Premier (England) und das deutsche Traditionsunternehmen Sonor stehen bei Vintage-Sammlern hoch im Kurs.
Über diese Frage streiten sich die
Gelehrten seit Ewigkeiten, und das wird wohl auch immer so bleiben.
Vintage-Fans loben den warmen, runden, charaktervollen Sound der alten
Trommeln, während die Kritiker unrunde Kessel und ungleichmäßige
Gratungen monieren. Fakt ist, dass viele alte Trommeln trotz einer
Verarbeitung, die heutigen Ansprüchen nicht genügt, hervorragend
klingen, vorausgesetzt allerdings, man beschäftigt sich in puncto
Stimmung und Fellauswahl intensiv mit ihnen. Vermutlich spielt der
natürliche Alterungsprozesses des Holzes auch eine wichtige Rolle. Das
soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es unter Vintage Drums
auch "dogs" gibt, also Trommeln, die – egal, wie viel Zeit und Mühe man
investiert – einfach nicht klingen wollen.
Ähnlich wie bei Vintage Guitars, kann man auch bei Vintage Drums davon ausgehen, dass ihr Wert im Laufe der Zeit steigt, wenn auch nicht in denselben Dimensionen wie bei den Gitarren. Somit sind sie natürlich für Sammler besonders interessant. Aber auch vor dem Hintergrund der deutlich spürbaren Retro-Welle in der Musik macht es Sinn, sich ein Vintage Drumset zuzulegen, um einerseits den originalen Sound und – mindestens ebenso wichtig – den authentischen Look auf der Bühne zu haben. Viele Musiker schätzen auch die inspirierende Atmosphäre, die entsteht, wenn man bei der Aufnahme-Session umgeben von alten Amps und Instrumenten ist.
Die Ludwig Drum Company wurde 1909 von William F. & Theobald Ludwig gegründet. Sie eröffneten einen Drum Shop mit dem Namen Ludwig & Ludwig in ihrer Heimatstadt Chicago. In den späten 1920er Jahren wurde das Unternehmen an C.G. Conn Instruments verkauft. William Ludwig führte die Firma weiterhin für Conn, denen zu dieser Zeit auch die Leedy Drum Co. gehörte. Nach einiger Zeit beschloss William F. Ludwig, Conn zu verlassen und eine eigene Firma zu gründen. Er konnte den Namen Ludwig jedoch nicht verwenden, da diese Marke nun Conn gehörte, die weiterhin Ludwig & Ludwig-Trommeln vermarktete. 1937 kaufte William ein Fabrikgebäude und gründete die WFL Drum Company. Ironischerweise war WFL nun Konkurrent von Ludwig & Ludwig. Conn Instruments begann Anfang der 1950er Jahre, die beiden Schlagzeugmarken Leedy und Ludwig zu einer Marke zusammenzufassen, entschied sich jedoch später, das Schlagzeuggeschäft ganz aufzugeben. Im Jahr 1955 konnten William und sein Sohn Bill Jr. die Marke Ludwig von Conn zurückkaufen. In den nächsten Jahren wechselte ihre Firma den Namen von WFL zu "Ludwig". Durch die „British Invasion“, vor allem nach dem Auftritt der Beatles in der Ed Sullivan Show - Ringo Starr saß dort hinter einem Ludwig Drumset - , wurde Ludwigs Produktion enorm angeheizt. Endorser wie eben jener Beatles-Drummer, Led Zeppelins John Bonham oder später Alex van Halen machten die Marke so populär, dass teilweise rund um die Uhr produziert wurde. Noch heute sind Ludwig Drumsets aus den 60er Jahren ein Standard in Tonstudios und sicherlich die meist aufgenommenen Drumsets der Welt. Das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder, der im Vergleich zu den meisten anderen Marken grundsätzlich etwas höher ist.
Dieses Mahagoni-Set wurde 1967 gebaut, im letzten Jahr vor der Umstellung der Kessel auf Ahorn. Die dreilagigen Kessel bestanden aus Mahagoni-Pappel-Mahagoni, ähnlich den Slingerland Radio King Drums, mit abgerundeter Fellauflagekante und Verstärkungsringen. Ab 1968 begann Ludwig, auf dreilagige Ahorn-Pappel-Ahorn-Kessel umzusteigen, die immer noch eine sehr abgerundete Fellauflage hatten, wodurch die Obertöne und das Sustain gedämpft wurden. Ahorn klingt etwas heller als Mahagoni, der Sound lässt sich aber, insbesondere im Vergleich zu modernen Trommeln, als warm und voll bezeichnen. Hier hört ihr aber nun den Mahagoni-Pappel-Mahagoni Kessel, der, wie zu dieser Zeit typisch, von innen weiß lackiert wurde.
Die Slingerland Banjo Company wurde 1923 von Mitgliedern der Familie Slingerland, wie auch Ludwig, in Chicago gegründet. Der erste Katalog erschien 1928 mit Tube-Lug Snare Drums sowie großen Bass Drums in verschiedenen Pearl- und Sparkle-Ausführungen. Die berühmten Radio King Drums erschienen erstmals im Jahr 1936. Auf diesen Schlagzeugen war der markante „Slingerland Radio King“ Schriftzug in die Metallreifen eingeprägt oder eingraviert. Gene Krupa, der "King of Swing", wurde Slingerlands erster und berühmtester Endorser. Er ist auch verantwortlich für die Einführung der voll stimmbaren Tom Toms. Vor 1936 konnten Tom Toms nur von oben gestimmt werden, was den Stimmbereich deutlich einschränkte. Krupa ermutigte Slingerland, nun auch auf der Unterseite der Toms Böckchen mit Stimmschrauben zu montieren, damit die Trommeln ihre gesamte tonale Qualität entfalten konnten.
Slingerland veränderte 1955 mit der Einführung der neuen Sound King-Hardware grundlegend das Aussehen seiner Drums. Das für damalige Verhältnisse futuristische Design verlieh den Sound King Drums ein einzigartiges und modernes Aussehen und bedeutete gleichzeitig den Schritt von der großen Jazz- und Big Band Ära in das neue Zeitalter des Rock & Roll. Die neue Hardware enthielt „Stick Saver“ Messingreifen, die zur Innenseite der Trommel geflanscht sind. Anfangs war die Kesselkonstruktion genau wie beim Radio King, später wurden jedoch dreilagige Ahorn-Pappel-Ahorn-Kessel mit Verstärkungsringen verwendet. Diese Trommeln klingen etwas heller und fokussierter. Die Konstruktion der Sound King Drums ähnelt der der Super Classic Serie von Ludwig, und auch klanglich liegen die Sets nah beieinander, wie man in den folgenden Beispielen hört.
Die großen US-Firmen Ludwig, Gretsch,
Slingerland, Rogers und Camco bauten in den Sechzigerjahren unglaublich
viele Trommeln, die damals den qualitativ höchsten Standard boten. Da
dies auch seinen Preis hatte, überfluteten japanische Firmen mit
billigeren Kopien dieser gefragten Drumsets den amerikanischen Markt.
Während der British Invasion suchten Eltern nach erschwinglichen
Student-Drumsets, um ihren Kindern den Einstieg in die Welt der Rock-
und Popmusik möglich zu machen. Eine Handvoll Fabriken in Asien stellte
die Kessel her, die unter verschiedenen Markennamen importiert wurden.
US-Mercury, Stewart, Apollo oder Majestic sind nur einige Namen einer
endlosen Liste.
Johannes Link, der Gründer von Sonor,
wurde 1848 in Forheim, einem kleinen bayerischen Dorf in der Nähe von
Augsburg, geboren. Er begann seine Karriere als gelernter
Drechslergeselle und Ledergerber. 1875 eröffnete er die Trommelfabrik
Weißenfels, in der er einfache militärische Trommeln und Pergamente
fertigte. Bis 1888 erweiterte Johannes Link das Sortiment um
Schlaginstrumente wie Pauken, Tamburine und Spielzeug für Kinder. Um die Jahrhundertwende beschäftigte man bereits mehr als 50 Arbeiter und war
damals der größte Hersteller von Trommeln und Zubehör in Europa. Zur selben Zeit stellte die Firma auch ihre Version des Bassdrum-Pedals vor.
Ein Vierteljahrhundert später, im Jahre 1925, feierte Sonor sein
fünfzigjähriges Bestehen und war damals mit 145 Arbeitgebern eines der
größten Unternehmen seiner Art.
Wenn auch ihr Lust auf Vintage Drums
bekommen habt, fragt ihr euch sicherlich, wie ihr an qualitativ
hochwertige und gut erhaltene Instrumente kommt. Natürlich gibt es
mittlerweile einige Händler, die sich auf Vintage Drums spezialisiert
haben. In Deutschland ist das zum Beispiel die Drumstation Maintal,
besonders „Hellstone Music“ in Stockholm hat eine unglaubliche, wenn
auch sehr teure Auswahl an teilweise sehr seltenen Sammlerstücken.
Natürlich sind auch Online-Marktplätze wie ebay oder reverb.com immer
eine gute Adresse für Vintage Drums.
Ihr solltet dort aber unbedingt auf gute und aussagekräftige Fotos achten und bei internationalen Angeboten bedenken, dass bei einem Versand von außerhalb der Europäischen Union noch Einfuhrabgaben zum Preis dazukommen. Besonders ans Herz gelegt sei euch das Vintage Drum Meeting oder die CrashIt Messe in Mannheim über die wir auch immer wieder berichtet haben. Dort könnt ihr mit privaten und gewerblichen Händlern ins Gespräch kommen, die Instrumente genau begutachten, anspielen und erwerben.
William F. Ludwig
H.H. Slingerland
Bill Ludwig II
Bud Slingerland
Ein Garant für verrückte Geschichten war die lang anhaltende Fehde zwischen William F. Ludwig und Henry H. Slingerland bzw. ihren Söhnen Bill Ludwig II und Bud Slingerland. Das ganze begann der Legende nach dadurch, dass die Ludwig und Ludwig Drum Company der Meinung war, sie müsse Banjos bauen, was zur Folge hatte, dass die Slingerland Banjo Company damit begann Schlagzeuge zu bauen. Die Ironie des Schicksals war aber, dass als der Banjomarkt zusammenbrach, Ludwig fast daran zerbrach, wobei Slingerland durch die Schlagzeugproduktion überlebte und zeitweise Ludwigs härtester Mitbewerber wurde.
Über die gesamten 50er Jahre lieferten sich Bill Ludwig II und Bud Slingerland ein Rennen quer durch Chicago. Die beiden Hauptlieferanten, die American Rawhide Manufacturing Company (AMRAWCO) und White Eagle Rawhide Manufacturing Company, hatten die Vereinbarung getroffen, die beiden Konkurrenten zeitgleich bei Fertigstellung einer Produktion zu informieren. In dieser Zeit war die Auswahl der Felle ein beachtliches Kriterium für den Klang einer Trommel. So ließen die beiden Streithähne alles liegen und stehen, um als erstes bei der Fellgerberei einzutreffen. Der Sieger konnte gemütlich die besten Felle auswählen, während der Unterlegene in der Rezeption warten musste bis sein Widersacher seine Auswahl beendet hatte.
Natürlich versuchte dieser möglicht viele fehlerhafte Felle mit Salzflecken und Minnilöchern zurückzulassen. Mit der Einführung der Kunststoffelle kam das Ende der Naturfelle schneller als es sich irgendjemand erträumt hätte. Damit hatte auch dieses besondere Ritual ein Ende, was Bill Ludwig II jedoch später bedauerte, da er die Auswahl der Felle als einen großen Vorteil gegenüber seiner Mitbewerber sah, den es nicht mehr gab.
Es ist immer wieder eine heiß diskutierte Frage, wer die Kunststoffelle zuerst erfunden hat. Bis heute nimmt die Firma Evans für sich in Anspruch, die ersten gewesen zu sein. Vermutlich kann man das auch so stehen lassen, da es wohl die erste Konstruktion war, die sowohl technisch als auch kommerziell funktionierte. Sicher haben schon Andere vor Chick Evans in verschiedenen Teilen der Erde mit alternativen Bespannungen experimentiert, so gibt es Patentschriften aus der frühen Zeit des 19. Jahrhunderts von zum Beispiel einer Bespannung aus doppellagigen Leinen, getränkt in einer Wasser abstoßenden Substanz sowie einer aus einer dünnen Metallschicht.
Gerichte kamen schlussendlich zur Erkenntnis, dass mehrere Erfinder zur gleichen Zeit an einer Idee unabhängig voneinander arbeiteten. Eine weitere interessante Frage ist jedoch die, nach der Befestigung dieser Fellfolie, da beim Spannen der Felle eine Zugbelastung von 1000 Kilo und mehr auftreten kann. Hierbei herrschen zwei Methoden vor:
Zum einen die, dass die Fellfolie in einen Metallreifen gelegt wird und mit Gießharz ausgegossen wird. Diese Methode wird nach wie vor von Remo favorisiert, die Deutsche Firma RKB (Reichelsheimer Kunststoffbetriebe Dingeldein & Grosh OHG) beantragte für dieses Verfahren 1961 ein Gebrauchsmuster beim Deutschen Patentamt. Die andere Methode ist die, die Folie um einen Stab zu wickeln und sie in einem Ring rein mechanisch gegeneinander zu verschränken. Dieses Verfahren wird bis Heute von Ludwig verwendet. Ludwig meldete diese Methode 1959 in den USA zum Patent an. Diese ersten Ludwig Kunststoffelle hießen zunächst „Ludwig Playon". Die zweite Generation wurde 1961 unter dem Namen „Weather Master" eingeführt. Nun kopierte Mitte der 60er Jahre die Firma Solar, eine Tochterfirma von Slingerland genau dieses Verfahren. Bill Ludwig II zog selbstverständlich 1965 vor Gericht. Im Verfahren selber versuchte Bud Slingerland nachzuweisen, dass Ludwig überhaupt kein gültiges Patent für dieses Verfahren besitze, da er diese Erfindung im Juni 1958 im Musikgeschäft Hug in Zürich, in der Schweiz gesehen hätte. Die beiden Felle die er dort gekauft hatte, trugen den Stempel Imperial.
Die Firma
gehörte dem ehemaligen Schreibmaschinenmechaniker Oskar Bauer. Herr Bauer wiederum hatte die Idee Bespannungen aus Kunststoff zu fertigen. Er beauftragte damit den Metalldrücker
Metalldrücker stellten zum Beispiel Siebe oder Lampenschirme her. Sie waren somit Profis in Sachen Folien oder Netze in Metallreifen zu drücken. Ludwig leugnete selbstverständlich seine Anwesenheit in der Schweiz für den betreffenden Zeitraum. Er argumentierte, dass er durch ein Verfahren aus dem Zugbau inspiriert wurde, bei dem die Fenster nach einem ähnlichen Prinzip befestigt wurden. Sein Pass wurde beschlagnahmt, mit dem Ergebnis, dass er sich in dem betreffenden Zeitraum tatsächlich in der Schweiz aufgehalten habe. Herr Gassmann musste vor Gericht seinen ersten Lieferschein an Bauer vorzeigen. Die Diskussion über Mr. Ludwigs Schweiz-Aufenthalt zog sich über mehr als ein Jahr hin, was auch eine beträchtliche Summe an Geld verschlang. Schlussendlich entschied der Richter gegen Bill Ludwig II, nicht so sehr wegen Herrn Bauer, sondern weil es das Prinzip schon Lange vorher in anderen Bereichen, wie zum Beispiel dem Zugbau oder bei Oma´s Kaffeesieb gab.
A guarantor for crazy stories was the long feud between William F. Ludwig and Henry H. Slingerland or their sons Bill Ludwig II and Bud Slingerland. Legend has it that the Ludwig and Ludwig Drum Company believed they had to build banjos, which meant that the Slingerland Banjo Company started making drums. The irony of fate, however, was that when the banjo market collapsed, Ludwig almost broke it, whereby Slingerland survived through drum production and at times became Ludwig's toughest competitor.
Delivered throughout the 50s Bill Ludwig II and Bud Slingerland had a race across Chicago, with the two main suppliers, the American Rawhide Manufacturing Company (AMRAWCO) and White Eagle Rawhide Manufacturing Company
Agreement reached to inform the two competitors at the same time when a production was completed. During this time, the selection of the skins was a considerable criterion for the sound of a drum. So the two brawlers left everything standing still to be the first to arrive at the tannery. The winner was able to choose the best skins comfortably, while the loser had to wait in the reception until his opponent had finished his selection, of course he tried to leave as many faulty skins as possible with salt stains and mini holes. With the introduction of plastic skins, the end of natural skins came faster than anyone would have imagined. This ended this special ritual, which Bill Ludwig II later regretted because he saw the selection of the skins as a great advantage over his competitors that no longer existed.
It is always a hotly debated question who invented the plastic cell first. To is today Evans claims to have been the first. You can probably leave it that way, since it was probably the first construction that worked both technically and commercially. Before Chick Evans, others have certainly experimented with alternative coverings in different parts of the world, for example there are patents from the early 19th century, for example coverings made of double-layered linen, soaked in a water-repellent substance and made of a thin metal layer . Courts eventually realized that several inventors were working on an idea independently at the same time. Another interesting question, however, is that of attaching this skin film, since a tensile load of 1000 kg and more can occur when the skin is stretched. There are two main methods here: First, that the fur film is placed in a metal tire and poured out with casting resin. This method will still favored by Remo, in 1961 the German company RKB (Reichelsheimer Kunststoffbetriebe Dingeldein & Grosh OHG) applied for a utility model at the German Patent Office. The other method is to wrap the foil around a rod and to interlock it mechanically in a ring. This method is still used by Ludwig today. Ludwig registered a patent for this method in the United States in 1959. These first Ludwig Kunststoffelle were initially called "Ludwig Playon". The second generation was introduced in 1961 under the name "Weather Master". In the mid-1960s, Solar, a subsidiary of Slingerland, copied exactly this process. Of course, Bill Ludwig II went to court in 1965. In the proceedings themselves, Bud Slingerland tried to prove that Ludwig had no valid patent for this method at all, since he had seen this invention in June 1958 in the Hug music shop in Zurich, Switzerland. The two skins he bought there had the stamp Imperial.
belonged to the former typewriter mechanic Oskar Bauer. Mr. Bauer, in turn, had the idea of making plastic coverings. He commissioned the metal handle
Metal pushers, for example, made sieves or lampshades. They were therefore professionals when it came to printing foils or nets in metal tires. Of course Ludwig denied his presence in Switzerland for the period in question. He argued that he was inspired by a train-building process in which the windows were attached using a similar principle. His passport was confiscated, with the result that he had actually been in Switzerland during the period in question. Mr. Gassmann had to show his first delivery note to Bauer in court. The discussion about Mr. Ludwig's stay in Switzerland went on for more than a year, which also cost a considerable amount of money. Finally I decided the judge against Bill Ludwig II, not so much because of Mr. Bauer, but because the principle had existed long before in other areas, such as train construction or Grandma's coffee strainer.
Ludwig-Musser is a top drum brand that is a part of the Conn-Selmer division of Steinway Musical Instruments, Inc. Ludwig Drums has a rich history and is a very popular brand for vintage drum collectors. Ludwig is famous for having propelled the modern drum set forward with the invention of a bass drum pedal that allowed for quick action and faster beats. Ludwig has had many high profile endorsers including Ringo Starr of The Beatles, Ginger Baker of Cream and John Bonham of Led Zeppelin. Today Ludwig manufactures drum shells, snare drums, hardware, pedals, concert and marching percussion as well as other drum accessories.
Ludwig was founded in 1909 by William and Theobaldner Ludwig when they developed a bass drum pedal cable with better rebound and speed which allowed for faster beats. It was the first spring driven pedal and was produced in a rented barn in Chicago. Many drum enthusiasts argue that this is truly when the modern drum set was born.
In 1916 the Ludwig brothers followed up with a spring mechanism which is the basis for the current Balanced Action Pedal Timpani. After this the Ludwig expanded to make other drums, especially brass snare drums and wooden drums as well as banjo type instruments. In the late 20s Ludwig manufactured two types of ukulele-banjos that are regarded today as being one of the top 3 ukulele-banjo brands to collect.
During the Great Depression Ludwig merged with C.G. Conn Company. William F. Ludwig did no appreciate the lack of innovation and involvement after the merger and left Ludwig in 1936. One year later operating under the W.F.L. Drum Company, Ludwig created the Speed King pedal. In 1955 the WFL Drum Company was purchased by Conn and renamed the Ludwig Drum Company. In 1966 Ludwig also purchased the Musser Marimba Company which made mallets and percussive instruments such as vibes, marimbas, bells, chimes and xylophones. In 1981 Ludwig was purchased by the Selmer Company.
Today high end Ludwig drums and concert percussion are produced in Monroe, North Carolina, except for timpani and mallets which are produced in LaGrange Park, Illinois. Lower end Ludwig drum lines are mass produced in Asia and shipped all over the world.
Like other top drum brands, Ludwig makes several high end and custom drum sets as well as drum kits for the beginner and semi-professional drummer.
High End & Custom Drums made in Monroe, NC
Ludwig’s high end drums feature a variety of diverse sounds and styles. From drum shells made of solid wood to drums made of acrylic PET (Polyethylene terephthalate), the Ludwig high end drum kits offer resonances and finishes that professional drummers demand.
Legacy Classic: 3ply combo of Maple & Poplar with 16 bass variations and 30 tom options ($2,000-$5,000+)
Legacy Exotic: Shells available in Bubinga, Lacewood, Mahogany, Maple and Sumauma ($3,400-$4,200)
Stainless Steel: Available in anniversary edition and Joey Kramer signature set ($1,500+)
Classic Maple: Made in Monroe, NC of 7-ply, 6mm North American Maple shells ($1,700-$2,900)
Vistalite: Available in Amer, Blue, Yellow and Clear with 2 standard configurations available ($1,700-$3,500)
Keystone: 3ply shells made from Maple and available in 7 finishes and 3 arrangements ($1,500-$1,800)
The Ludwig Centennial Series of drums feature 6ply North American Maple shells on the toms and 8ply on the bass and snare drums. The Centennial drum sets are available in 3 pre-configured setups. Additional component drums are also available to add to the existing drum sets. The Centennial sets are offered in six custom sparkle or natural lacquer finishes and can be picked up brand new for between $1,300 and $2,300 depending on the setup and number of additional drums added.
The Ludwig Epic Series comes in 6 finishes and is made of shells that are 2-ply Birch inner, 2-ply Maple core and 2-ply Birch outer. Available in 5-pc, 6-pc and 10-pc double bass configurations, the Epic series is designed for power sound and high-volume situations. The 5pc and 6pc shell kit variations can be purchased for between $800 and $1000 dollars with the 10 pc kit for approximately double that.
The Ludwig Element Series is made of 100% Marbled Birch shells and comes in two different six piece configurations. These are dubbed the Power and Fusion configurations and vary on snare and tom-tom sizes while the bass and floor toms remain the same. The Element Series drum kit is available in Charcoal Fade, Deep Blue, Deep Red and Deep Brown finishes. Element kits can be picked up new for between $600 and $750.
The Accent and Accent CS Series are Ludwig’s low end drum kits designed for the beginning drummer. These are available in two 5 piece configurations dubbed the Power and Jazz setups. Accent drums are made of 6-ply select hardwood with metallic PVC outers and are available in 4 finishes. Priced around $500 brand new.
Arcolite: Made from seamless aluminum shell and available in 5×14″ and 6.5×14″ sizes
Artist Signature: Features snares from artists Corey Miller, Joey Kramer, Carl Palmer, Jim Riley
Black Beauty: The most popular snare comes in 3 sizes and is made of a single sheet of brass
Black Magic: Four models available in brass and 2 models available in stainless steel
Brass Bronze: Two models of each Brass and Bronze available in 5×14″ and 6.5×14″
Classic Maple: Made of 7-ply maple shells and available in 6 variations
Epic: Made from 6ply Birch/Maple/Birch shells and available in 4 variations
Epic Centurian: Three snare models made from walnut, bubinga or sapele hybrid shells
Keystone: Two models (6.5×14 & 8×14) are available to match Ludwig’s Keystone drum set
Supraphonic: Chrome plated, seamless aluminum shells available in 5×14″ and 6.5×14″ sizes
Ludwig has historically been known for its innovations in drum pedals. Today Ludwig Drum Company offers several lines of hardware and pedals including 3 different lines sub-branded as Atlas Hardware.
The Ludwig Atlas Hardware series includes three different lines of varying durability along with accessories to accompany each line. The 3 hardware lines include the Atlas Pro for the touring professional, the Atlas Classic for the metropolitan professional and the Atlas Standard for the gigging professional.
Ludwig Atlas Pro – Heavy weight including 2 snare stands as well as both single and double bass pedals
Ludwig Atlas Classic – Light weight hardware featuring flat-based stands enhanced with modern appointments
Ludwig Atlas Standard – Medium hardware that is moderately priced and designed for all around drumming
Ludwig Atlas Accessories – Includes cymbal coupler, mini-boom arm, tilter clams, stacker cap and cases
On top of the Atlas lines of hardware, Ludwig also manufactures many popular hardware pieces and bass drum pedals including the legendary Speed King single pedal.
Bass Pedals: Includes the Speed King, Single & Double Pro Pedal, the Classic, 400 Series and Combo.
Cymbal Stands: Includes light, medium and heavy duty stands available in both straight and boom.
Hi-Hat Stands: Includes five different hi-hat stands from lightweight double braced to modular swivel base
Snare Stands: Includes five different snare stands of varying weights
Thrones: Nine different thrones, including saddle style, rocker, bicycle, round and modular styles.
Tom Stands & Holders: Various tom holders and cymbal stand attachments
On top of the drum sets, snares and hardware, Ludwig also manufactures drums for concert and marching percussion. This includes, concert toms, various lines of timpani, concert bass drums, marching snare drums.
Ludwig Drum Company is top drum manufacturer that specializes in high quality drum shells and snares. While they produce a few drum sets for beginners, such as the Accent, Accent CS and Element, the majority of Ludwig’s kits are high end drums. This is part of the reason why they have attracted top drummers as endorsers such as Bun E. Carlos of Cheap Trick, Jeremiah Green of Modest Mouse and Alan White of Yes. While Ludwig drums have a legacy and are popular with collectors, they are still relevant and superior drums for use in all genres today.
For more info on Ludwig Drums check out their website at www.ludwig-drums.com
Mit den Drums der „Neusonic“-Serie hat Ludwig den Working Drummer im Fokus und bietet diesem einen neuen Ludwig-Sound „Made in USA“. Klanglich variabel einsatzfähige Drums, robust gefertigt für den Einsatz on the road – und das alles in Ludwig-USA-Qualität zu einem fairen Preis: Das klingt ambitioniert – widmen wir uns also den Ludwig-Neusonic-Drums im Detail.
Ein dünner Hybrid-Kessel aus Ahorn und Kirsch ist die erste Zutat zum
Neusonic-Konzept. Die Kesselaußenseiten sind foliert und trotzen damit
allem Ungemach, was dem Working Drummer bei Gig und Transport so
begegnen kann. Coral Red, Cortex Black, Skyline Blue, Sugar Maple und
Aspen White (Test-Set), sind eine interessante Auswahl an erhältlichen
Folien-Finishes. Eine Ausstattung mit verlässlichen Hardware-Teilen ist
ebenfalls ein Muss.
Zwei konfigurierte Shell Sets stehen zur Auswahl, die Trommelgrößen entsprechen den beliebtesten Maßen. Als Einzeltrommeln gibt es die Bassdrums in 20″ x 14″ und 22″ x 16″, Floor-Toms in 14″ x 14″ und 16″ x 16″ und Toms in den Größen 10″ x 7″, 12″ x 8″ und 13″ x 9″, so dass die Shell-Sets für individuelle Zusammenstellungen auch ergänzt werden können. Snaredrums sind in der „Neusonic“- Serie nicht enthalten, doch da bietet Ludwig ja ein riesiges Programm in allen Preiskategorien.
Die Kessel aller Instrumente des Neusonic-Shell- Set besitzen die
gleiche ca. 4,7 mm starke Konstruktion (inklusive Folienlage). Drei
Außenlagen aus Ahorn werden mit drei inneren Lagen aus Kirsche
kombiniert. Die superdünne Folie (ca. 0,2 mm!) wird schon bei der
Herstellung des Kessels mit eingebaut, also quasi wie eine Kessellage
behandelt. Dementsprechend vollflächig ist sie verklebt. Das garantiert
einen guten Sitz, so dass die Nahtstelle der Folie sauber auf Stoß
gesetzt werden konnte und kaum zu erkennen ist. Die Bassdrum-Spannreifen
sind auf beiden Seiten ebenfalls passend zum Finish foliert. Die Ränder
der Spannreifen zeigen harte Kanten, das sei der Vollständigkeit halber
erwähnt. Innen präsentieren sich die Kessel unseres Test-Sets mit schön
gemaserten Furnieren aus Kirsche. Die Oberflächen zeigen einen sauberen
Feinschliff und die Nahtstellen sind exakt formschlüssig ausgeführt.
Die Gratungen sind präzise geschnitten, zeigen einen minimalen
Gegenschnitt und sind also mit weit außenliegender, spitzer Auflagekante gestaltet. Die Innenabschrägung ist in einem 45-Grad-Winkel ausgeführt.
Alle Gratungen sind eben und parallel gesetzt. Die Kessel sind präzise
rund und weisen kaum eine Toleranz in den Durchmessern und den
Wandstärken auf. In Sachen Verarbeitung wurde hier also sehr gute Arbeit
geleistet.
Die Atlas-Halteböckchen für die Tom-Aufhängung und die Floor- Tom-Beine muss man selber anschrauben – sofern dass nicht der freundliche Fachhändler übernimmt. Die Böckchen sind hier etwas modifiziert, da sie direkt an den Kessel geschraubt werden. Die Bassdrum-Spitzen sind in der Höhe nicht einstellbar, aber so angebracht, dass eine sinnvolle waagerechte Position mit montiertem Bassdrum-Pedal entsteht.
Das schlanke Design der Spitzen ist elegant, und sie halten die Trommel auch bei kerniger Spielweise sicher in Position. Natürlich kann von Gummi-Fuß auf Metallspitze umgestellt werden. Zum Transport werden die Spitzen umgeklappt und sicher an der Aufnahme fixiert. Die „Mini Classic“-Spannböckchen sind mit Gummi isoliert an den Kesseln montiert. Die Stimmschrauben und Gewindehülsen laufen sauber ineinander, so dass man die Drums präzise stimmen kann. Die bekannten Ludwig-Metall-Spannreifen für Tom und Floor-Tom überzeugen ebenfalls mit solider Qualität und guter Verchromung. Abgerundet wird die Ausstattung durch Remo -Felle „Made in Taiwan“.
Die dünnen Neusonic-Kessel bieten eine direkte Ansprache und entwickeln sofort das volle Klangpotential. Der Attack ist dank der Kombination aus Ahorn und Kirsche sehr prägnant und bietet eine gute Projektion. Die Klangfärbung ist knackig, hell, nicht zu spitz und entwickelt auch einen guten, mittigen Punch. Das Sustain ist voll und ausgeprägt in den Mitten und aufgeräumt im Bass. Der Ton ist schön singend, verklingt allerdings auch recht zügig mit kontrolliert ausblendendem Sustain. Somit wirkt der Sound eher „modern“ als „vintage“, hat aber durchaus einige Qualitäten des typischen Ludwig-Charakters. Die dynamische Bandbreite ist ordentlich, eine dezente Spielweise geht durchaus, auch wenn der Sound dann leicht Attack-betont ist.
Schon eine lockere Spielweise liefert dann die richtige Kombination
aus Attack und Sustain für einen Drum-Sound, der mit einer gewissen
Autorität über die Rampe kommt. Richtig reinhalten geht auch, die
dynamische Grenze nach oben ist weit offen. Die 20″-Bassdrum macht in
diesem Kontext mehr Druck als erwartet, und man kann damit schon gut
rocken. Heavy-Styles fordern allerdings mehr Hubraum – oder zumindest
eine Mikrofon-Abnahme.
Auch wenn Tom und Floor-Tom die etwas höheren, offen gestimmten Sounds bevorzugen, hat das Set doch eine gesunde Bandbreite für mögliche Stimmungen aufzuweisen. Daher lässt es sich im Rahmen des Klangcharakters recht flexibel gestalten und es kann das weite Feld von Pop bis Rock solide bedienen.
Die Ludwig-Neusonic-Drums bieten eine grundsolide Verarbeitung und eine kompromisslos auf das Wichtigste fokussierte Ausstattung. Die Hybrid-Kessel aus Ahorn und Kirsche liefern Sounds mit markantem Attack und kontrolliertem Sustain. Das Ganze hat eindeutige Ludwig-Gene, allerdings auch genug von einem modernen, eigenständigen Charakter ohne dabei zu spezifisch zu sein. Deshalb lässt sich innerhalb dieser Vorgaben der Klang flexibel an verschiedenste Pop/Rock-Genres anpassen. Es macht Spaß, das Test-Set zu spielen, denn es klingt teurer als es tatsächlich ist und sieht im seidenmatten Aspen-White- Finish auch cool aus. Ein persönlicher Test ist sowohl für den ambitionierten Einsteiger als auch für den Profi auf der Suche nach einem günstigen Zweit-Set lohnenswert.
Ahorn/Kirsche Hybrid, sechs Lagen, ca. 4,7 mm stark (inkl. Folie), Gratung ca. 45 Grad mit spitzer Auflagekante
Ludwig Neusonic Shell Set (20″ BD, 12″ TT, 14″ FT): ca. € 1.399,–
Aktuell sind Demon’s Eye noch von September bis November 2019 mit ihrem Programm
“The Purple Rainbow Tour – Celebrating Deep Purple and Rainbow Classics)” unterwegs.
Von Beginn an sorgte das aktuell letzte verbliebene Gründungsmitglied, Drummer und Manager Andree Schneider, bei Demon’s Eye dafür, dass die typischen Deep-Purple/Ian-Paice Grooves und Fills auch adäquat und stilgetreu über die Rampe kommen. Und dass er selbst auch sehr coole Ideen für solide Hardrock-Grooves und clever gesetzte Fills hat, beweist er auf den beiden von ihm produzierten CDs „Under The Neon“ (2015) und „The Stranger Within“ (2011), die Demon’s Eye mit eigenen Songs als inspirierte Hardrock-Band präsentieren. Für diese beiden CDs hat man als Sänger Doogie White gewinnen können, der auch als Sänger von Rainbow, der Band des ehemaligen Deep-Purple-Gitarristen Ritchie Blackmore, zu überzeugen wusste.
Und ihre Eigenständigkeit als Band beweisen Demon’s Eye auch live
dadurch, dass sie einerseits die klassischen Purple-Songs punktgenau interpretieren, andererseits in den teils ausgedehnten
Instrumental-Parts und oft entstehenden Guitar/Organ- Battles ihrer
eigenen Kreativität freien Lauf lassen – was übrigens ihr kritisches
Publikum von meist Hardcore-Purple-Fans durchaus zu schätzen weiß.
Andree Schneider: Vor allem, dass wir nicht nur sehr originalgetreu
covern können, sondern auch dadurch, dass wir zwei ausgezeichnete
Solisten haben, die in der Lage sind, frei zu improvisieren, und so den
Songs auch eine eigene Note geben können. Außerdem haben wir auch zwei
Alben mit eigenen Songs aufgenommen. Dadurch haben wir uns den Traum
erfüllt, uns als Band auch mal abseits der Tribute-Band-Szene
präsentieren zu können. Was das Covern der Deep-Purple-Songs angeht, so
orientieren wir uns am Repertoire bzw. den Interpretationen der 70er-
Jahre, als in den instrumentalen Solo-Parts noch viel mehr improvisiert
wurde. Das sorgte auch für sehr viel Abwechslung, und genau das wollen
wir auch erreichen. So hat auch das Publikum mehr Spaß am Konzert. Wir
haben mittlerweile Fans, die zu fast jedem Konzert von uns kommen, weil
sie wissen, dass es bei uns jeden Abend was Neues geben kann. So ist
unsere Version von „Mistreated“ an einem Abend mal 12 Minuten lang und
an einem anderen Abend auch mal 20. Und das macht es auch für mich als
Drummer nach nunmehr 20 Jahren immer noch jeden Abend interessant und
spannend. Natürlich bringen wir das Song-Gerüst so originalgetreu wie
möglich rüber, sowohl spielerisch als auch vom Sound. Das richtige
Equipment, um das zu realisieren, ist uns ebenfalls sehr wichtig. Noch
wichtiger ist allerdings, dass du in der Band gute Musiker hast, die das
alles auch richtig gut spielen können, sonst wird es schnell peinlich.
Andree, woher kommt dein Faible für das Schlagzeugspiel und insbesondere das Drumming von Ian Paice auf den Deep-Purple-Alben?
Andree Schneider: 1982 habe ich im Plattenschrank meines Bruders Michael Deep Purples „Made In Japan“ entdeckt und mir angehört. Fortan war ich ein riesiger Deep-Purple- und Ian Paice-Fan. Ich wollte unbedingt ein Instrument spielen, und weil ich von dem, was Ian da am Schlagzeug anstellte, total begeistert war, wollte ich das auch machen! Ich bin dann also den gleichen Weg wie wohl die meisten Drummer gegangen und habe erst mal am selbstgebastelten „Drumkit“ gespielt. Das war so ein Ding aus einer Waschpulver-Papptrommel, Blechdeckeln und Tupperware-Schüsseln.
Im September 1983 habe ich dann auf der Silberhochzeit meiner Eltern spontan erstmalig an einem echten Drumset gesessen. Zu vorgerückter Stunde habe ich all meinen Mut zusammengenommen und den Drummer gefragt, ob ich denn auch mal spielen dürfte. Und das hat sogar schon richtig gut geklappt. Ich hab einen einfachen Rhythmus gespielt, und der Keyboarder ist direkt drauf eingestiegen und hat mitgespielt. Und alle haben sich gewundert, woher der Junge denn Schlagzeug spielen konnte.
Eine Woche später stand Georg Haßa, der Drummer der Hochzeits- Band,
plötzlich unangemeldet mit einem Samson-Drumkit vor der Haustüre und meinte zu meinen Eltern: „Der Junge hat Talent, der sollte das richtig
lernen. Ich gebe ihm auch gerne Unterricht. Das Schlagzeug lass ich
jetzt erst mal hier und hol das in drei Wochen wieder ab, falls ihr das
dann nicht mehr wollt.“ Ich hatte dann drei Wochen lang Weihnachten und
Geburtstag am Stück.
(lacht) Also habe ich dann nicht nur
Schlagzeugunterricht bekommen, sondern meine Eltern haben mir dann auch
gleich noch das Drumset gekauft!
Ich hatte dann auch so ca. 40 Stunden Schlagzeugunterricht, in dem ich auch Notenlesen gelernt habe. Aber ich muss sagen, dass ich anschließend, während ich mit Bands gespielt habe, viel mehr gelernt habe als im Unterricht, weil ich halt nicht so der Schlagzeugtheoretiker, sondern eher der Schlagzeugpraktiker bin. (lacht) Meine erste richtige Band hatte ich dann mit 17, das war Avalone aus Siegen, eine Hardrock-Band. Danach folgten Willow, eine sehr gute Heavy Rockband mit einer tollen Sängerin, dann Wycked und dann die Slack Suckers, mit denen wir auch ein Album aufgenommen haben, auf das ich heute noch stolz bin. Das war meine erste und bislang letzte Begegnung mit einer noch härteren Gangart, nämlich Thrash Metal. Wenn ich mir das jetzt nach fast 25 Jahren anhöre, dann bin ich erstaunt, was ich damals alles so mit dem Schlagzeug angestellt habe.
Hat echt Spaß gemacht!
Schließlich kam es dann 1998 zur Gründung von Demon’s Eye. Während der Zeit mit Demon’s Eye hatte ich auch noch die Band The Hendrix gegründet, in der ich von 2004 bis 2007 getrommelt habe und die auch nur in dieser Zeit existierte. Demon’s Eye begann eigentlich als Spaßprojekt. Als wir dann nach einigen Auftritten merkten, hoppla, das geht hier ja richtig los, und dass wir Auftritten nicht mehr hinterherrennen mussten, sondern reichlich angeboten bekamen, und dass wir damit sogar Geld verdienen konnten, da ist das zu meinem Schwerpunkt geworden und im Laufe der Zeit immer mehr gewachsen.
2004 ging das dann in den semiprofesionellen Bereich, so dass ich
mich entschlossen habe, mit meinem bürgerlichen Job kürzer zu treten und
dort nur noch zwei Tage in der Woche zu arbeiten und ansonsten mein
Geld mit Demon’s Eye zu verdienen. Und das läuft seitdem sehr gut.
Andree Schneider: Ich hatte eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter absolviert und dann auch noch eine weitere dreijährige Ausbildung für den gehobenen Dienst, allerdings als Angestellter und nicht als Beamter, sonst hätte ich wohl auch die Teilzeit-Möglichkeit gar nicht bekommen. Ich musste mich an einem gewissen Punkt, als Demon’s Eye immer mehr Auftritte bekam, dazu entscheiden, weil das dann mit meiner Vollzeitstelle in einer Gemeindeverwaltung nicht mehr vereinbar war. Und da mir die Musik so viel bedeutet, habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Da ich allerdings auch weiß, dass Musik ein nicht allzu sicheres Geschäft ist, ist es so für mich eine ideale Lösung, denn so bin ich nicht total aus der Sicherheit eines „normalen“ Berufs heraus. Das funktioniert jetzt seit über 14 Jahren bestens.
Bei Demon’s Eye bist du nicht nur der Drummer, sondern auch der Manager.
Andree Schneider: Genau. Und dabei kommt mir meine Ausbildung natürlich zugute, zum Beispiel was Vertragsgestaltung angeht. In der Gemeindeverwaltung bin ich übrigens in erster Linie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, und das Know-how kann man ja schließlich auch für eine Band ganz gut gebrauchen. (grinst)
Wie viel Zeit nimmt bei Demon’s Eye deine Tätigkeit als Manager in Anspruch im Vergleich zum Musiker?
Andree Schneider: (lacht) Das wird diejenigen überraschen, die nicht in einer solche Arbeitssituation sind wie ich. Der Anteil an Zeit, die ich mit der Band als Musiker verbringe, ist im Vergleich zu der Zeit, die ich mit dem ganzen Management-Kram verbringe, verhältnismäßig gering. Das können durchaus bis zu drei volle Arbeitstage in der Woche sein, die ich nur mit dem Management der Band beschäftigt bin. Wer erfolgreich sein will, sollte jemand haben, der sich genau um diese Belange verantwortlich kümmert. Wenn eine noch so gute Band niemand hat, der das Geschäftliche regelt und darüber hinaus auch über ein gewisses visionäres Denken verfügt, dann wird diese Band wahrscheinlich nicht allzu oft aus dem Proberaum rauskommen.
Wie sieht es denn bei euch aus mit den Kompositionen? Teilt ihr das auch so auf, wie eure Vorbilder von Deep Purple es machen, mit der gleichmäßigen Beteiligung aller Musiker?
Andree Schneider: Bei Demon’s Eye gibt es zwei Haupt-Ideengeber, den Gitarristen Mark Zyk und mich. Die Songs aus diesen Ideen entstehen allerdings immer im Proberaum, wenn alle dabei sind und sich einbringen können. Und deshalb kriegt seit unserem zweiten Album auch jeder, der bei der Entstehung des Songs dabei war, seinen Credit. Wir haben das vereinfacht, weil wir nach den Aufnahmen zum ersten Album endlos diskutieren mussten, wer für welchen Song einen Credit bekommt (lacht).
Ich bin übrigens kein Typ, der stundenlang im Übungsraum alleine vor sich hin probt, da wird mir ganz schnell langweilig. Sind allerdings andere Musiker mit im Raum, dann kann ich auch acht Stunden am Stück durchspielen, mit vielleicht fünf Minuten Pause zwischendurch. Spiele ich aber alleine Schlagzeug, dann könnte ich nach fünf Minuten schon wieder acht Stunden Pause machen. (lacht) Das ist einfach so, und das war bei mir schon immer so. Ich brauche ganz einfach andere Musiker um mich herum, dann bin ich in meinem Element.
Hast du außerhalb von Demon’s Eye noch andere musikalische Ambitionen?
Andree Schneider: Als Drummer sicher nicht. Wichtig war es mir, dass wir auch zwei Alben mit eigenen Songs aufgenommen haben. Nach all der Zeit als „Tribute Band“ war das auch nötig, das hat schon gejuckt und auch an der Musikerehre gekratzt. Wir wollten damit beweisen, dass wir durchaus auch mit unseren eigenen Songs auf der Bühne bestehen können. Wir haben uns diesen Traum erfüllt, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich als Drummer irgendwo anders musikalisch glücklicher sein könnte. Demon’s Eye ist meine ganz große musikalische Liebe. Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann auch noch eine dritte Runde mit eigenen Songs. Was mich aber außerhalb von Demon’s Eye noch reizen würde wären Songs im Stile der späten Johnny-Cash- Alben mit mir als Sänger!
Du hattest ja sogar mal die Gelegenheit, gemeinsam mit dem legendären Deep-Purple-Keyboarder Jon Lord auf der Bühne zu stehen. Was ist denn das für ein Gefühl, wenn man gemeinsam mit einem der Vorbilder Musik macht?
Andree Schneider: Das ist … sehr aufregend! Und anstrengend! Doch es hat mich als Musiker auch sehr weit nach vorn gebracht, denn Jon Lord hatte ein unglaubliches musikalisches Gehör. Was der alles raushören konnte, wenn 80 Orchestermusiker plus Rockband gemeinsam loslegten, das war schon sehr erstaunlich. Wenn da irgendwas nicht stimmte, dann ging sein Blick schon genau in die Richtung des einen Musikers, der unter den 80 gerade daneben lag. Und was das Thema Dynamik angeht, habe ich unglaublich viel von ihm lernen können. Das war die ganz hohe Schule.
Andererseits hatten die Konzerte für mich auch nicht allzu viel mit Spaß zu tun, das war für mich als Drummer eher anstrengend, denn die Verantwortung für das Timing von 80 Orchestermusikern plus Rockband zu haben, das ist dann doch noch mal ’ne ganz andere Nummer. Wenn du in einer Rockband mal einen Fehler machst und einen Teil mal zu kurz oder lang spielst, dann kann man sich immer noch da rausimprovisieren. Mit 80 Orchestermusikern geht das nicht, dann ist man am Ende. Das war schon ein riesiger Druck für mich, aber es ist alles prima gelaufen und war eine wirklich außerordentliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Und wie ist es, wenn dein großes Vorbild dich in deiner eigenen Band vertritt? Ian Paice hat doch auch mal mit Demon’s Eye gespielt.
Andree Schneider: Ja, das waren vier Konzerte, da hat Ian das Zwei-Stunden-Programm fast komplett gespielt. Er hat mir dann auch immer mal für 10 Minuten die Sticks überreicht, und es war schon ein irres Gefühl, wenn dein Idol mit verschränkten Armen am Bühnenrand steht und sich so anschaut, was du denn da so am Schlagzeug anstellst. Vor allem, wenn man dann als Rechtshänder auf einem Linkshänder-Set spielen muss. Doch ich hatte mir zwei recht leichte Songs ausgesucht, so dass ich damit klar kam. Jedenfalls konnte ich mir bei den vier Shows eine ganze Menge von ihm abschauen.
Hat Ian bei diesen Shows auch Songs von euch getrommelt?
Andree Schneider: Nein, das war zu einer Zeit, als wir noch kein eigenes Material hatten. Das hätte er aber sicher gemacht, denn er ist in dieser Hinsicht echt locker. Wenn ich das Ganze jetzt mal Revue passieren lasse: 1982 riesiger Deep Purple Fan, 1983 mit dem Schlagzeug angefangen, 1998 den Traum der Deep-Purple- Tribute-Band verwirklicht und später dann gemeinsam mit meinen Idolen Jon Lord und Ian Paice auf der Bühne stehen … wenn mir das 1982 jemand erzählt hätte, den hätte ich für verrückt erklärt! Das ist schon eine irre Geschichte. (lacht)
Vielen Dank, Andree, für dieses nette Gespräch, das auch bei mir viele Erinnerungen wachgerufen hat, was meine Zeit mit der Musik von Deep Purple und meine Anfänge als Schlagzeuger betrifft. Ich wünsche euch mit Demon’s Eye noch viele weitere erfolgreiche Jahre und ganz viel Spaß!
Jahrgang: 1969
Sternzeichen: Schütze
geb. in: Siegen
lebt in: Wilnsdorf
reist gerne nach: … irgendwo in Deutschland!
isst gerne: … fast alles, außer Kugelfisch.
Lieblings-Film: Still Crazy
Lieblings-Schauspieler: Jack Nicholson
Lieblings-Buch: Eric Clapton – Mein Leben
3 Alben für die Insel:
Drummer, die ihn beeinflusst haben: Ian Paice, Cozy Powell
Den coolsten Drum-Groove hat gespielt … John Bonham: Black Dog (Led Zeppelin)
Drums: Ludwig Classic Maple Rock Power Outfit, Chrome over Wood (ca. 1980)
Snaredrums:
Cymbals: Paiste 2002 Classic
Sticks: Promark
Texas Hickory T X2B XN Dave Lombardo Signature
Felle: Remo
Hardware: Pearl, Tama, Yamaha
Hi-Hat-Stand: Pearl H-1050
Double-Bassdrum-Pedal: DW 5002
Stimmgerät: Drum Dial Drum Tuner
(„Das ist hilfreich, um die Drums klanglich in etwa dahin zu bringen, wo sie hinsollen. Feintuning mache ich selbstverständlich nur nach Gehör.“)
Metronom: Tama RW105 Rhythm Watch
(„Ich nutze lediglich das optische Signal, um beim Anzählen der Songs das richtige Tempo zu haben.“)
„Das Stereo-Drum-Fill (linke Seite zusätzlich mit Subwoofer) wird über einen Behringer P16-M Monitormixer angefahren, der seine Eingangssignale vom Band-eigenen X32 Rack über Ultranet erhält. Hier liegen alle Schlagzeugsignale (bis auf die Overheads) sowie Bass, Gitarre, Keyboards und Gesang einzeln an und können nach Wunsch direkt am Schlagzeug passend gemischt werden. Dabei nutze ich im Mix eine Trennung von Gitarre (links) und Orgel/Keyboards (rechts). Bass, Gesang & Drums liegen dann auf beiden Drum-Fills (links/ rechts). Auf diese Weise habe ich einen transparenten Sound, der mit nur einem Drum-Fill aufgrund der teils ähnlichen Frequenzbereiche von Gitarre und Orgel nicht zu erreichen wäre.“
Acrolite und Supraphonic – diese beiden Bezeichnungen stehen synonym für klassische Snaredrum-Modelle des renommierten Herstellers Ludwig, die seit den Sechziger-Jahren einen besonderen klanglichen wie fertigungstechnischen Standard definieren. Als Sondermodelle gibt es nun die Acrophnic-Snaredrums, welche interessante Klangeigenschaften der beiden Paten miteinander kombinieren.
Test: Ralf Mikolajczak - Fotos: Dieter Stork
Ludwig Acrophonic Snaredrums sind in den Größen 14″ × 5″ und 14″ × 6,5″ erhältlich. Von Ludwig eigentlich als Test geplant, kamen die Prototypen bei den Händlern in den USA so gut an, das man eine spezielle Auflage dieser Snaredrums in den Handel brachte. Über den Fentex-Vertrieb sind dieses Snaredrums nun auch in Deutschland erhältlich.
Basis ist der nicht verchromte und damit „natur“-farbige
Aluminium-Kessel der Acrolite-Modelle. Allerdings wurde den
Acrophonic-Kesseln eine Hämmerung verpasst, und von den
Supraphonic-Snaredrums wurden die markanten, verchromten „Imperial
Lugs“ übernommen. Als moderne Features sind beide Acrophonic-Snaredrums
mit der P88AC Snareteppich-Abhebung und den im Vergleich zu den
originalen Vorbildern mit 2,3 mm Stärke etwas stärkeren
Stahl-Spannreifen ausgestattet.
TECHNISCHES
Die technischen Eckdaten haben sich seit ca. 1963 nicht wirklich geändert: Der Kessel ist ca. 1,6 mm stark, besitzt die typische Sicke in der Mitte, eine leicht verrundete Auflagekante für die Felle und Snarebeds in ca. 2,5 mm Tiefe bei ca. 18 bis 20 cm Weite insgesamt. Die Auflagekante wird im Nutzbereich einen Hauch breiter.
Die neue P88AC Snareteppich-Abhebung ist ein echter Segen, da sie mechanisch wie auch haptisch viel Freude bereitet. Sie lässt sich leise und geräuschlos schalten. Die Spannungsregulierung bietet zudem eine Rasterung, so dass sich die eingestellte Spannung auch bei harter Spielweise nicht selbstständig ändert. Gleichzeitig ist das Raster so fein, dass die Bandbreite an möglichen Justierungen groß genug bleibt.
Die Ludwig Acrolite Snaredrums zeichnet ein geradezu klassischer, trocken-kontrollierter Klangcharakter aus, den man zudem in der Regel in einer ordentlichen Tuning Range zur Verfügung hat. Das macht eine Acrolite zu einem musikalisch sehr variabel einsetzbaren Instrument. Die gehämmerten Kessel der Acrophonic-Varianten setzen in Sachen Attack noch eins drauf und bieten etwas mehr Biss. Sie erreichen das wie gewohnt ohne scharf wirkende Obertöne auszubilden. Bei Rimshots und Rimclick-Spiel sorgen die stärkeren 2,3 mm Stahl-Spannreifen für einen Hauch mehr Präsenz als man das von den älteren Acrolites mit den dünneren 1,6 mm Spannreifen gewohnt ist. Das Sustain der neuen Acrophonic Snaredrums wirkt in den Mitten satter und zudem etwas kontrollierter und kerniger in den tiefen Stimmungen.
Mit der werkseitigen Fellbestückung und dem mit Plastikband befestigten Snareteppich lassen sich recht gute Sounds erzielen. Die Artikulation und Ansprache ist schon sehr ordentlich, allerdings sei hier auch vermerkt, dass es eher die mittleren bis hohen Stimmungen sind, die dann richtig gut funktionieren. Das 5″ Modell ist erwartungsgemäß schön knackig, funky im Attack, und das Sustain ist mittig präsent. Eine zusätzliche Dämpfung ist nicht wirklich notwendig, da sie in den Obertönen doch eher trocken und insgesamt kompakt bleibt – das ist schon ein sehr Recording-freundliches Klangerlebnis. Die 6,5″ tiefe Acrophonic Snaredrum ist natürlich ähnlich präsent im Attack, doch etwas druckvoller im Sustain. Legt man die Grundstimmung nun etwas tiefer an, erhält man sofort die bekannten typischen Rocksounds von Ludwig Snaredrums. Auch bei diesem tieferen Snaredrum-Modell ist ebenfalls gar keine oder nur minimale Dämpfung notwendig, denn auch diese Snaredrum klingt nicht zuletzt durch den gehämmerten Kessel für die meisten Anwendungen kontrolliert und trocken genug.
Prinzipiell liegen die Ludwig Acrophonic Snaredrums klanglich in etwa zwischen den Acrolites (die etwas weicher in Attack und Sustain sind) und den klassischen Supraphonics (LM 400, LM 402), die durch ihren verchromten Kessel etwas hellere, stärker singende Obertöne ausbilden. Insofern bieten die Acrophonic Snaredrums eine neue Nuance im Grundklang, die sich z. B. bei Aufnahmen sehr gut ausspielen lässt. Gerade wenn es mal darum geht, wie eine Snaredrum im Mix eines Songs „sitzt“ und z. B. der Attack etwas zu spitz ist, der Grundsound aber grundsätzlich passt und Änderungen an Stimmung und Dämpfung nicht das Gewünschte erbringen.
Angemerkt sei auch noch, dass eine Fellbestückung
mit speziellen Felltypen die Möglichkeiten der Bandbreite an Stimmungen
noch erweitern können.
Die Ansprache des Snareteppichs geht mit der
werkseitigen Ausstattung in Ordnung, doch auch hier lässt sich z. B.
mittels eines mit Gewebeband oder Schnur befestigten bezüglich der
Sensibilität noch verbessern. Auch die Anpassung der Action des
Snareteppichs an die entsprechende Stimmung kann nicht nur klanglich
etwas im Detail bewirken, sondern auch einiges für das Spielgefühl tun.
Und wo wir gerade bei Details sind: Zehn Stimmschrauben pro Fellseite
sind gerade bei „offenen“, ungedämpften Stimmungen eine durchaus
nützliche Sache. Mal ganz abgesehen davon, dass ich persönlich den Look
der Acrophonic Snaredrums mit zehn „Imperial Lugs“ sehr cool finde.
Die Ludwig Acrophonic Snaredrums sehen mit dem gehämmerten Aluminium
Kesseln und den zehn verchromten Imperial Lugs mal richtig cool aus.
Und
auch klanglich habe sie einiges zu bieten: Durch den gehämmerten Kessel
habe sie einen insgesamt sehr fokussierten, dabei satten Sound. Im Vergleich zu Supraphonic-Snaredrums ist der Attack etwas kerniger und
das Klangbild im Sustain zeigt sich als etwas trockener. Bemerkenswert
ist, dass sie bei den meisten Stimmungen in diesen ausgiebigem
Praxistest kaum bis gar keine Dämpfung für ein angenehmes
Obertonspektrum erforderten.
Diese offenen Tunings wirken sehr gefällig und klanglich „aufgeräumt“ – das kann man auch als Mikrofon-freundlich bezeichnen, und es macht die Acrophonic-Snaredrums hervorragend geeignet für Recordings oder auch zur Übertragung über PAs. Diese klasse verarbeiteten und wohlklingenden Instrumente sollte man durchaus mal persönlich checken, denn diese neue Klangvariante von Ludwig-Snaredrums dürfte Drummer vieler musikalischer Styles sehr interessant sein.
Hersteller: Ludwig
Herkunftsland: USA
Modelle/Serie: Acrophonic Snaredrums
Kessel: Aluminium, nahtlos gezogen, gehämmert, ca.
1,6 mm stark; Snarebed: ca. 20 cm weit, ca. 2,5 mm tief, Gratung ca. 45
Grad, Auflagekante leicht rundlich
Größen: 14″ × 5″, 14″ × 6,5″
Hardware: 10 Imperial Lugs (Spannböckchen), 2,3 mm starke Stahl-Spannreifen, P88AC Snareteppich-Abhebung
Vertrieb: Fentex Percussion
Internet: ludwig-drums.com; fentex-percussion.com
Preise (UvP)
14″ × 5″: ca. € 569,–
14″ × 6,5″: ca. € 599,–
Mit viel Liebe zum Detail lässt Ludwig unter dem Namen „Jazz Fest“ eine legendäre Snaredrum wiederaufleben. Anfang 1960 als „Buddy Rich Model“ erstmals vorgestellt, erlangte ab 1963 die 14″ x 5,5″ „Jazz Festival“-Snaredrum in der Farbe „Oyster Black Pearl“ durch Ringo Starr, den Drummer der Beatles, weltweit Berühmtheit. Die Neuauflage unter dem Namen „Jazz Fest“ tritt also in große Fußstapfen.
Korrekterweise setzt Ludwig für die „Jazz Fest“-Snaredrum auf die
ursprüngliche Kesselkonstruktion aus drei Lagen Mahagoni/Pappel/Mahagoni
mit eingeleimten Verstärkungsringen aus Ahorn in der Kesseldimension
14″ x 5,5″. Die erhältlichen Folien-Finishes heißen heute „Black
Galaxy“, „Mod Orange“, „Vintage Blue Oyster“ und natürlich „Vintage
Black Oyster“. Der klassische Look wird durch die acht Spannböckchen und
den „Basebal-Bat“ Innendämpfer sowie ein „Krönchen-Logo“
unterstrichen. Als moderne Features halten die P88AC Abhebung und
Butt-Plate sowie die 2,3 mm starken Stahlspannreifen Einzug.
Die Kesselkonstruktion ist die heute von Ludwig als „Legacy Mahogany“ bezeichnete. Je eine Lage Mahagoni umschließt einen Kern aus Pappel. Die Mahagoni-Lagen sind ca. 1,3 mm stark, die Pappellage mit ca. 3,4 mm deutlich stärker. Hinzu kommen ca. 5,5 mm und ca. 2,54 cm hohe, einlagige Verstärkungsringe aus Ahorn an den Kesselrändern hinzu. Die Gesamtwandstärke liegt also inklusive der Verstärkungsringe bei ca. 11,5 mm. Der Kessel zeigt im Durchmesser gerade einmal Toleranzen von ca. 0,15 mm, und insofern ist die Verarbeitung ausgezeichnet.
Auch die Gratungen sind sauber planparallel gesetzt, dafür ebenfalls
großes Lob. Die Form ist stark verrundet und die satte Auflagekante
trifft die innere Mahagoni-Lage und zum Teil den Verstärkungsring. Die
Abschrägung nach Innen beträgt 30 Grad. Die Qualität ist auch hier
ausgezeichnet, die Gratungen sind glatt wie der berühmte Kinderpopo.
Ein echter, historisch korrekter Hit sind die beiden Snarebeds! Auf den ersten Blick sehen sie aus, also ob sie mit der „groben Kelle“ geschnitzt wurden. Das stimmt natürlich nicht, denn das Ganze ist sehr exakt ausgeführt, aber die Form ist schon sehr drastisch: Sie sind nur ca. 8,3 cm schmal mit extrem steilen und kurzem Verlauf auf die Nutzbreite von ca. 5 cm, und dabei erreichen sie eine maximale Tiefe von ca. 4,5 mm! Die rundliche Gratungsform verschwindet vollständig, somit liegt das Fell also auf der gesamten Kesselbreite auf. Es gibt sehr schöne Fotos von der Unterseite von Ringos originaler Snaredrum, welche genau diese Konstruktion zeigen.
Die Kesselinnseite ziert das matt-weiße „Reso Coat“. Die äußere Folie ist ca. 1 mm dünn und ist überlappend verarbeitet. Bei der Konstruktion aus den 60er-Jahren wurde sie auf eine Furnierlage aufgeleimt, die erst dann zum Kessel zusammengesetzt wurde. Daher wurde die Folie früher also mit in die Kesselkonstruktion eingezogen. Bei der heutigen Konstruktion überlappt die Folie in einem Bereich von ca. 6 cm und ist formschlüssig verarbeitet. Auch zu den Rändern ist sehr viel Platz vorhanden, so dass die Felle sauber ohne Folienkontakt aufliegen können.
Das „Oyster Black Pearl“-Finish hat viele Veränderungen im Laufe der
Jahre erfahren. Daher ist es schön zu sehen, dass Ludwig eine optisch
historisch korrekte Version verwendet. Neben den Farbschattierungen in
Schwarz, Weiß und Grau sind auch wieder transparente Stellen zu sehen,
welche die rötlichbraune Färbung der äußeren Mahagoni-Holzlage des
Kessels hindurch scheinen lassen.
Der bei dieser Snaredrum eingesetzten Kesselkonstruktion schreibt man einen warmen, holzigen Grundton zu, der bedingt durch die Verstärkungsringe auch einen satten Attack aufweist. Dieser ist durch die extrem runde Gratung fokussiert und eher punchy und warm gefärbt. Das extrem geformte Snarebed sorgt zudem für deutlich reduziertes Oberton-Singen des Resonanzfells.
In Kombination mit dem langen, schmalen Snare-Teppich entsteht hier
eine präzise Ansprache, und bei Akzenten wirkt der Snare-Teppich
klatschend und fett, aber eben nicht zu raschelnd. Dafür muss man
allerdings in Kauf nehmen, dass sich das Resonanzfell nicht ganz so
einfach stimmen lässt.
Gerade in unseren modernen Zeiten von Tune Bot und ähnlichen Hilfsmitteln ist hierfür wieder mehr das Ohr und Gespür für Rebound und Action gefragt. Also: Laborkittel aus und „ready for that Ringo swing“!
Auch mit nur acht Stimmschrauben kann man die Untiefen des Snarebeds ausgleichen, leichte Verformung des Spannreifens ist allerdings billigend in Kauf zu nehmen. Grundsätzlich sind es eher etwas höhere Stimmungen, die den crispen und doch eher trockenen Sound produzieren, bei denen dieser Snare-Teppich so richtig gut seinen Dienst tut. Bedingt durch die Länge des Teppichs braucht es auch etwas Feinarbeit für die korrekte, mittige Justierung. Dann wird man allerdings mit einer wirklich ausgezeichneten dynamischen Ansprache belohnt.
Mit den werkseitig montierten Ludwig-Fellen und einer mittel-hohen Stimmung des Schlagfells, lässt sich schnell eine Idee eines typischer Ringo-Retro-Sounds herstellen. Hier hilft der Innendämpfer, der das Schlagfell sogar leicht nach außen ausbeult – also eigentlich ein „no go“! – aber dadurch kommt eben das gewisse Abdämpfen der Snaredrum zustande, was zu dieser merkwürdigen Klangqualität beiträgt. Dennoch ist man gut beraten, die originalen Ludwig-Felle gegen etwas Anderes zu tauschen. Man muss ja nicht ein Kalbfell wie Ringo verwenden, doch eine Kombination aus z. B. Remo Vintage Ambassador und Diplomat-Snare-Resonanzfell schafft mehr Transparenz und klangliche Möglichkeiten, so dass die Ringo- Snaredrum-Sounds (ab z. B. „A Hard Days Night“, Song-Beispiel: „Can’t Buy Me Love“) auch detailliert nachempfunden werden können. Insofern ist die neue Ludwig-„Jazz Fest“-Snaredrum durchaus etwas für den Ringo-Fan.
Doch die „Jazz Fest“-Snaredrum kann noch so einiges mehr: Ausgestattet z. B. mit einem „Remo CS Controlled Sound“-Schlagfell lässt sie sich recht variabel gestalten, und so kann man ihr Sixties-Soul- und Seventies-Funk-Sounds entlocken, sowie auch fettere und/oder leicht überdämpfte moderne Pop-Sounds herstellen. Immer bietet sie eine gute Dynamik und kompakte, präzise Snare-Teppich-Ansprache.
Allerdings muss man hier etwas mehr Aufwand und Geduld für die
Feinabstimmung der Felle und des Teppichs aufwenden, doch das lohnt
sich! Mit z. B. einem Remo-Fiberskyn-Ambassador- oder
Classic-Fit-Schlagfell lässt sich ein hoher, offener Sound generieren,
der warme, singende und präsente Obertöne zusammen mit einer crispen,
kontrollierten Snare-Teppich-Ansprache bietet. Somit hat man auch die
Optionen für eher jazzige Sounds im Sixties-Retro-Style.
Ludwigs neue „Jazz Fest“-Snaredrum ist eine gelungene Überraschung!
Mir persönlich gefällt zudem das Understatement, dass für dieses
Instrument mal nicht mit Ringo geworben wird, auch wenn er wohl einen
richtig großen Anteil daran hat, dass das Original bei Sammlern so hoch
im Kurs steht.
Doch lassen wir mal die Attitüde von Sammlern außen vor. Die Ludwig-„Jazz Fest“-Snaredrum ist klanglich sicherlich genau das richtige Instrument für den Spieler, der weitestgehend an die Sound-Vorbilder von Ringo Starr gelangen will. Doch da dieses Instrument trotz (oder wegen?) des sehr eigenen Charakters sich variabel in verschiedenen Musik-Genres verwenden lässt, ist sie auch eine Empfehlung für all diejenigen, die einen warmen, holzigen Grundton suchen, dessen trockener Attack dafür sorgt, dass sie präsent im Song „sitzen“ kann.
Meine Sound-Experimente für diesen Test haben jedenfalls sehr viel Spaß bereitet. Mir gefällt zudem die historisch korrekte Bauweise und Optik gepaart mit modernen Features wie z. B. der Snare-Teppich-Abhebung. Da alles auch hochwertig verarbeitet wurde, ist der Preis gerechtfertigt, und man sollte sich diese schicke Trommel mal beim Fachhändler des Vertrauens zu Gemüte führen.
Hersteller
Ludwig
Herkunftsland
USA
Serie/Modell
Jazz Fest
Kessel
14″ x 5,5″, Mahagoni/Pappel/Mahagoni plus Verstärkungsringe aus Ahorn (Gesamtstärke ca. 11,5 mm), Snarebed ca. 8 cm schmal, ca. 4,5 mm tief, Gratung ca. 30 Grad, Auflagekante stark verrundet
Oberfläche
Folie, Vintage Black Oyster
Hardware
acht „Bowtie“-Spannböckchen, 2,3 mm Stahl-Spannreifen, P88AC Snare-Teppich-Abhebung, Ludwig-Felle
Vertrieb
Fentex Percussion
Internet
Preis (UvP)
€ 1.095,–
Die ohnehin schon angesagten Ludwig Supraphonics erhielten dann in den folgenden Jahren ab Ende der 60er/Anfang der 70er-Jahre noch einen immensen Popularitätsschub, der bis heute anhält, nicht zuletzt durch den legendären John „Bonzo“ Bonham, der die Ludwig Supraphonic LM 402 Snaredrum mit Alukessel bei Led Zeppelin einsetzte.
Im Laufe der Zeit widmeten sich viele weitere Hersteller dem Thema „Aluminiumkessel“-Snaredrums, teils um auf den Spuren des legendären Klassikers zu wandeln, doch zum Teil auch, um neue Klangoptionen für Snaredrums aus diesem Material zu verwirklichen. Ganz allgemein bieten Aluminium-Snaredrums einen etwas trockeneren, in den Obertönen fokussierten Klangcharakter im Vergleich zu Snaredrums mit Stahl- oder auch Messingkesseln.
Wie immer listen wir unsere Top-5-Instrumente in
alphabetischer Folge, also ohne individuelle Wertung von 1 – 5, denn
alle diese feinen Instrumente haben etwas Besonderes zu bieten.
Der Klassiker schlechthin! Diese Snaredrum ist auf unzähligen (Rock-) Recordings zu hören, die Geschichte geschrieben haben. Der klassische Supraphonic-Sound bietet aufgrund des nahtlos gezogenen Aluminium-Kessels klar artikulierte Attacks und satten Kesslton über einen sehr weiten Dynamikbereich und eine breite Tuning Range sowie eine stets direkte und crispe Snareteppich-Ansprache. Die Obertöne sind in den Höhen kontrolliert und in den oberen Mitten bei aller Präsenz doch sehr fokussiert. Hier zeigt sich ein „mikrofonfreundliches“ Klangspektrum, das die Beliebtheit der „Supraphonics“ auch bei Toningenieuren erklärt.
Die aktuellen Versionen sind mit einem 1,7 mm starken Kessel und 2,3 mm
starken Stahlspannreifen ausgestattet, im Gegensatz zu den dünnen, ca.
1,6 mm starken Stahlspannreifen der 60er/70er-Jahre. Bei aller
kontrollierter Trockenheit des Kesseltons ist allerdings immer noch für
genügend Präsenzen der Supraphonics im projektionsstarken
Obertonspektrum gesorgt. Die ausgezeichnete Ansprache in einem großen
Dynamikumfang macht diese Snaredrum nicht nur bei Rock/Pop-Drummern
sondern auch bei vielen klassischen Perkussionisten beliebt. Auch von
der Optik her zeigen sich Ludwig Supraphonic Snaredrums als echte
Klassiker mit ihren 10 „Imperial Lugs“ (Spannböckchen) und der markanten
mittleren Kesselsicke. Aktuelle Modelle sind mit einer neuen P88AC
Snareteppichabhebung ausgestattet, die für einen gleichmäßigen,
wackelfreien und leisen An- und Abschaltvorgang sorgt.
Es gibt wohl kaum
einen Drummer, der je eine Ludwig Supraphonic gespielt hat, der die
klanglichen Vorzüge dieser Instrumente nicht zu schätzen weiß
Der 110. Geburtstag wurde von Ludwig u. a. mit diversen Ltd. Edition Drumsets und Snaredrums gefeiert, darunter eine exklusive Heirloom Snaredrum. Diese gibt es in zwei Größen in einer schmucken „Black Brass“-Optik.
Diese Limited Edition Instrumente wurden nur im Produktionsjahr 2019 gefertigt. Zum Test erhielten wir vom Vertrieb Fentex Percussion das Modell in der Größe 14″ x 7″. Das muss kesseln, oder?! Das schicke Teil wird in einer eigens für die Anniversary Snaredrums entworfenen Tasche geliefert. Und selbstverständlich darf auch das „Certificate of Authenticity“ nicht fehlen. Das passt gut in einen Schmuckrahmen.
Der Kessel der Heirloom Snaredrum ist aus Messing gefertigt,
allerdings ist er nicht nahtlos gezogen. Auch auf die für Ludwig
Metall-Snaredrums so typische Sicke in der Mitte wurde hier verzichtet.
Der Kessel präsentiert sich mit einer sauber verlöteten Nahtstelle, die
nur auf der Innenseite erkennbar ist. In den Gratungsbereichen wurde
sehr sauber gearbeitet: Hier lassen sich keinerlei Unebenheiten auf der
Schlag- wie Resonanzfellseite erkennen.
Die Toleranz im Durchmesser liegt unter 0,5 mm, und bei der Wandstärke konnten wir einen konstant guten Wert von ca. 1 mm ermitteln.
Sehr sorgfältig wurde das Messingblech im flachen Winkel von ca. 30
Grad umgebogen und eine recht spitze, schmale Auflagekante auf der Schlagfellseite realisiert. Auf der Resonanzfellseite fällt die
Auflagekante einen Hauch rundlicher aus und sinkt sanft auf das ca. 2,7
mm tiefe Snarebed ab. Das ist ca. 17 cm weit gestaltet und die
Auflagekante wird marginal breiter.
Aus reinem Spaß habe ich mal gegen den Kessel bei abmontierten Fellen und Snareteppich geklopft, und da entfuhr mir doch ein „Wow“. Selbst mit montierter Hardware war die Ansprache super schnell und direkt und dabei entstand ein sehr satter, äußerst resonanter und sauber ausklingender Ton. Das spricht schon mal für einen spannungsfrei verlöteten und damit wirklich gut gearbeiteten Kessel.
Mit der Remo Ambassador Fellkombination lässt sich die Trommel
schnell und präzise einstimmen. Die Obertöne im Attack sind hell, crisp
und nicht zu spitz, zudem singen sie sehr schön kontrolliert. Für
genügend Crack sorgen dann die Guss-Spannreifen, vor allem bei Rimshots
und Rimclick-Sounds. Das Sustain ist sehr druckvoll und warm klingend in
den unteren Mitten und im Bassbereich. Das entspricht durchaus dem
Charakter einer Snaredrum mit Messingkessel, hat aber nicht so viel mit
den typischen „Black Beauty“-Sounds zu tun.
Diese soll sie auch gar nicht bieten, denn diese Heirloom Snaredrum
hat ihren eigenen Charakter. Sie ist noch etwas tighter und knackiger im
Attack, und der Druck aus dem Keller spielt sich in einem tieferen
Frequenzband ab. Zudem wirkt sie nicht so weich und breit wie ich das
von so vielen „Black Beautys“ her kenne. Die Heirloom Snaredrum hat ja
schließlich auch eine ganz andere Kesselkonstruktion, dazu mit etwas
mehr Hubraum, und in Kombination mit den Guss-Spannreifen gibt sie
natürlich gern den wuchtig, satten Rocker. Gerade die offenen, hohen
Sounds brauchen nur wenig bis fast gar keine externe Dämpfung, denn die
Obertöne wirken selbst bei Rimshots noch sehr gefällig. Die
Snareteppich-Ansprache ist richtig gut, und das kann man eventuell auch
noch durch einen anderen, mit Schnur aufgehängten Snareteppich noch mal
etwas pimpen – zumindest für den persönlichen Geschmack.
Überzeugend ist auch die Dynamik: Leise gespielt entsteht eine saubere Artikulation und eine gute Kombination aus crispem Attack und gefällig-warmem Sustain. Mit gesteigerter Spielintensität entwickeln sich Punch und Crack im Attack, Klangfülle und Power bekommt man durch den Druck aus den Tiefmitten und dem Bass-Bereich. Das funktioniert für alles was Rock oder Hardrock angeht super klasse. Dieser „Stadion-Snaredrum-Sound“ überzeugt auch bei etwas moderaterem Spiel, sodass man sie auch im kleinen Club problemlos spielen kann ohne klangtechnisch zu übertreiben.
Die Ludwig Heirloom 110 Anniversary Snaredrum hinterlässt einen sehr
guten Eindruck, sowohl optisch wie akustisch. In beiden Fällen
unterstreicht sie ihren eigenen Charakter, und dank der guten
Verarbeitung zeigt sie auch, dass gute Sounds nicht nur aus nahtlos
gezogenen Messing-Kesseln entstehen können. Der 7″ Hubraum und die
Guss-Spannreifen prädestinieren sie für überzeugende Rock- und
Hardrock-Sounds, wenngleich sie auch mit Tuning- und Dämpfungstricks
sowie geschickter Fellauswahl auch andere überzeugende Klangfacetten
bieten kann. Die Dynamik und Ansprache lässt hier einiges zu. Als
schmuckes Sammlerstück für die Vitrine wäre mir die Heirloom Snaredrum
zu schade:
Dieses Trömmelchen gehört auf die Bühne!
Hersteller
Ludwig
Herkunftsland
USA
Serie/Modell
Heirloom Black Brass 110th Anniversary Snaredrum
Kessel
Messing, verlötet, ca. 1 mm stark, Snarebed ca. 17 cm weit und ca. 2,7 mm tief, Gratung ca. 30 Grad, Auflagekante auf Resonanzfellseite leicht rundlich, auf Schlagfellseite spitz
Oberfläche
Black Brass
Hardware
Imperial Lugs, Guss-Spannreifen, P88 Abhebung
Zubehör
Anniversary Snaredrum Bag, Certificate of Authenticity, Stimmschlüssel
Vertrieb
Fentex Percussion
Internet
Preis (UvP)
Ludwig Heirloom Snaredrum 14″ x 7″ ca. € 879,-
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